LEHRGANG FÜR ELEKTROAKUSTISCHE UND EXPERIMENTELLE MUSIK AN DER UNIVERSITÄT FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST WIEN
Unser Universitätslehrgang richtet sich als Ausbildungsangebot an künstlerisch interessierte Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen.
Seit seiner Gründung im Jahr 1963 bildet der ELAK-Lehrgang, wie er auch genannt wird, ausgehend von elektronischem Klang, eine offene Plattform für vielfältige Kunstpraktiken, die sich von musikalischer Komposition über Sounddesign, intermediale Installationen und Performances erstrecken.
Die hohe soziale Kompetenz unseres Ortes ermöglicht wissensdurstigen Menschen einen Einstieg bzw. eine Vertiefung in ihr eigenes künstlerisches Leben unabhängig von einer Musikausbildung in der Tradition europäischer Konservatorien. Künstlerische Werdegänge zum/zur MusikerIn, KomponistIn, KlangregisseurIn, SoftwareentwicklerIn und verwandten Berufen werden dadurch ermöglicht.
INHALTE
- Elektroakustische Musik
- Komposition
- Studiotechnik
- Music Processing
- Live-Elektronik
- Akustik
- Repertoire
Elektroakustische und experimentelle Musik
In diesem Seminar wird die Geschichte wie auch Grundlagen der Elektroakustik, der Computermusik und experimenteller Musikformen vermittelt. Unterschiedliche Kompositionsbegriffe, Methoden, sowie formale Ansätze werden vorgestellt und untersucht. Das Verhältnis zwischen Material, Technik, Syntax und Form elektroakustischer Musik sowie die Bereiche Klangmorphologie, Soundscape und Klangkunst bilden die Hauptschwerpunkte. Gemeinsamkeiten zu anderen, auch historischen Musikformen werden behandelt, um Elektroakustik und Computermusik in den Kontext der gesamten Musikentwicklung zu stellen. Die methodische Erarbeitung von musikalischen Begriffen, analytisches, akusmatisches sowie ganzheitliches Hören als Basis künstlerischer Auseinandersetzung wird gefördert. Praktische Übungen, Gastvorlesungen und Präsentationen von eigenen Arbeiten ergänzen das Seminar.
Komposition
In Kleingruppen (2 – 4 Personen) werden die persönlichen Arbeiten der Studierenden besprochen. Je nach Semesterstufe werden gezielte oder offene Aufgaben gestellt, die immer genügend Spielraum für vielfältige künstlerische und ästhetische Ausarbeitung offen lassen.
Der individuelle Zugang jedes/jeder Studierenden wird berücksichtigt, gleichzeitig wird versucht, technische oder ästhetische Schemata zu hinterfragen und neue formale und klangliche Zugänge zu finden. Auch die Betreuung der schriftlichen Abschlussarbeit ist Teil dieses Fachs.
Studiotechnik
In dieser Vorlesung werden klassische und experimentelle Methoden der elektroakustischen Transformation, in Realtime und/oder Offline behandelt. Mit den Methoden sind natürlich auch die praktischen Geräte und Maschinen, oder eben die Programme, die Software und deren Bedienung und Handhabung ein Thema. Gegliedert ist die Vorlesung im ersten Semester mit klassisch analogen Instrumenten, wie Tonband, Mischpult, Mikrofone, Analogsynthesizer. Im zweiten Semester werden die Programmiersprachen Max und Pure Data ausgebreitet, mit denen in weiterer Folge dann die einzelnen Transformationstechniken erklärt werden. Weitere Schwerpunkte der Vorlesung sind:
- geschichtliche Darstellung der technischen Entwicklung in der elektroakustischen Musik
- Produktionstechniken im Studio von Mono bis Mehrkanal
- Postproduktion allgemein und speziell in der elektroakustischen Musik
- Zeitparadoxa, Giant FFT etc.
Im Einzelunterricht Praktikum geht es um ein Heranführen an technisch-künstlerischen Umsetzungen. Der/Die Studierende erfährt eine “künstlerische Zusammenarbeit” bei der Entstehung oder Realisierung eigener Projekte.
Music Processing
Musikproduktion und Tonverarbeitung durch den Einsatz von Mikroprozessoren und Computern.
Klangsynthese, digitale Filter, digitale Audioeffekte, räumliches Audio.
Sampling, Klangwahrnehmung, Quantisierung, Codierung.
Programmierung: Audio-spezifische Software-Umgebungen, Struktur von Programmen.
Musikinformations-Theorie, computergestützte Komposition, Musik-Informations-Retrieval und Audio-Content-Analyse.
Live-Elektronik
Dieses Seminar setzt sich aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen. Einerseits werden Live Elektronische Realisierungen in der zeitgenössischen Musik, als auch in anderen musikalischen Genres wie Performance, Improvisation besprochen, als auch praktische Erfahrung in Konzerten, Klassenabenden gemacht. Methoden von Live Processing werden anhand der Programmiersprache Max besprochen und programmiert.
Akustik
Darstellung des Phänomens “Klang” aus physikalischer Sicht unter der besonderen Berücksichtigung des Zusammenklangs mehrerer Instrumente, Einführung in die Schwingungslehre, Apperzeption akustischer Signale, Elementare Wellenformen der Elektroakustik, physikalische Darstellung der Frequenzverteilung (Sonogramme), Signaldarstellung im Zeitbereich und Frequenzbereich, FFT, akustischer Signatur der Instrumente, Topologie der Instrumentation im klanglichen Kontext, Zusammenklang mehrerer Schallquellen (mögliche gegenseitige Beeinflussungen der Spektren), Klanganalyse ausgewählter Beispiele der Musikliteratur.
Peter Ablinger / Maryanne Amacher / Oren Ambarchi / Laurie Anderson / Aphex Twin / Robert Ashley / Sam Auinger / Milton Babbitt / Natasha Barrett / Louis and Bebe Barron / William Basinski / François Bayle / the Beatles / William Bennett / Félix Blume / Konrad Boehmer / Pierre Boulez / Gavin Bryars / Earle Brown / Herbert Brün / William S. Burroughs / John Cage / Janet Cardiff / Wendy Carlos / Carl Michael von Hausswolff / Angélica Castelló / Michel Chion / Henri Chopin / John Chowning / Nicolas Collins / Tony Conrad / Peter Cusack / Pan Daijing / Paul DeMarinis / DJ Spooky / Francis Dhomont / John Duncan / Brian Eno / Franco Evangelisti / Farmers Manual / Morton Feldman / Mark Fell / Christian Fennesz / Luc Ferrari / Beatriz Ferreyra / Klaus Filip / Bill Fontana / Stefan Fraunberger / Glenn Gould / Thomas Grill / Florian Hecker / Robert Henke / Pierre Henry / Christoph Herndler / Dick Higgings / Concepción Huerta / Ryoji Ikeda / France Jobin / G.X. Jupitter-Larsen / Zbigniew Karkowski / Katharina Klement / Volkmar Klien / Milan Knížák / Dieter Kovacic / Thomas Köner / Gottfried Michael Koenig / Kraftwerk / Johannes Kreidler / Ernst Krenek / Christina Kubisch / Tilman Küntzel / Peter Kutin / La Monte Young / Bernhard Lang / Bernhard Leitner / György Ligeti / Francisco Lopéz / Alvin Lucier / Christian Marclay / Maximilian Marcoll / Max Mathews / Merzbow / Wolfgang Mitterer / Conlon Nancarrow / Max Neuhaus / Olga Neuwirth / Phill Niblock / Carsten Nicolai / Jérôme Noetinger / Thomas Noll / Pauline Oliveros / Daphne Oram / Bob Ostertag / Oval / Bernard Parmegiani / Pink Floyd / Franz Pomassl / Dick Raaymakers / Günther Rabl / Eliane Radigue / Peter Rehberg / Guy Reibel / Steve Reich / Jean-Claude Risset / Manuel Rocha Iturbide / Steve Roden / Jim O’Rourke / Maja Osojnik / Billy Roisz / Luigi Russolo / Tristan Perich / Lee “Scratch” Perry / Radian / Maja S. K. Ratkje / Terry Riley / Ryuichi Sakamoto / Jorge Sanchez Chiong / Erik Satie / Scanner / Pierre Schaeffer / Elisabeth Schimana / Marcus Schmickler / Michael J. Schumacher / Kurt Schwitters / Phillip Sollmann / Laurie Spiegel / Morton Subotnick / Burkhard Stangl / Steven Stapleton / Karlheinz Stockhausen / James Tenney / Terre Thaemlitz / Yasunao Tone / David Tudor / Mika Vainio / Ilpo Väisänen / Annette Vande Gorne / Edgard Varèse / Mario de Vega / Jennifer Walshe / Jana Winderen / Trevor Wishart / Christian Wolff / Yannis Xenakis / Yan Jun / Samson Young / Frank Zappa / Marta Zapparoli
STUDIENINFORMATION
Dokumente und Links
Informationsblatt Lehrgang
Studienplan
Semesterplan auf mdwOnline
Lehrgang
Lehrgangsdauer: 6 Semester
Kontakt: elak@mdw.ac.at
Anmeldung / Zulassungsprüfung